Website-Icon Herzratenvariabiliät (HRV)

Den Vagusnerv von der Atlasblockade erlösen

Als Selbstheilungs- und Erholungsnerv wird der Vagus bejubelt.  Ist seine Aktivität jedoch beeinträchtigt, kann sich der Körper nicht mehr richtig erholen. Anhaltender Stress und ständige Überforderung sind häufig die Ursachen für eine Blockierung des Vagus – aber auch eine Störung des Atlas kann der Auslöser sein.

Auf meinem Blog werden die Beiträge über den Vagus und die Polyvagal-Theorie viel gelesen. Es ist wirklich erfreulich, dass sich immer mehr Menschen um ihre Entspannungsfähigkeit kümmern.

Dass unser Entspannungsnerv auch einmal durch ein mechanisches Problem beeinträchtigt werden kann, darüber möchte ich in diesem Beitrag zusammen mit Dr. med. Ardeshir Ghiassi berichten. Er ist Orthopäde in Dortmund und hat die Atlas Curatio Therapie entwickelt. Vor und nach der Behandlung führt er bei seinen Altas-Patienten eine Messung der Herzratenvariabilität (HRV) mit dem System VNS Analyse durch, um sich über die Wirkung der Behandlung zu vergewissern.

Der Atlaswirbel

In der griechischen Mythologie trägt der Titan Altas das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern. Beim menschlichen Körper übernimmt der 1. Halswirbel, Altas genannt, eine ähnliche Aufgabe: Auf ihm lastet unser Kopf mit einem durchschnittlichen Gewicht von fünf bis sechs Kilo. Der Atlaswirbel stellt die Verbindung zwischen Schädel und Wirbelsäule her. Zusammen mit dem 2. Halswirbel bildet er die sogenannten Kopfgelenke. Sie ermöglichen die Neigung und Drehung des Kopfes.

Die Atlasstörung

Steht die Wirbelsäule im Lot, so wird das Gewicht eines Menschen gleichmäßig auf beide Körperhälften verteilt. Ist der Atlas gestört, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Das bedeutet, dass eine Körperhälfte mehr belastet ist als die andere. „Oft wird von einer Atlasblockade gesprochen. Die Bezeichnung Blockade halte ich für falsch. Für mich ist es eine Fehlschaltung auf Rückenmarksebene. Es kommt zu einer Fehlrotation des Atlas. Nach meiner These sind ein falscher Biss oder eine Kiefergelenksfehlstellung die Auslöser“, so Dr. Ghiassi.

Die Muskulatur der Halswirbelsäule steht mit den Muskeln für den Unterkiefer und das Zungenbein in Verbindung. „Zusammengefasst bedeutet dies, dass sich eine Veränderung der Zähne und Kiefergelenke auf die Statik der Wirbelsäule und des Beckens auswirken kann. Umgekehrt kann auch eine Fehlstellung der Halswirbelsäule die Stellung von Ober- und Unterkiefer beeinflussen. Das falsche Zusammenspiel dieser beiden Systeme kann einen negativen Einfluss auf den gesamten Organismus nehmen, sodass chronische Störungen aufgrund eines falschen Bisses mit einer gleichzeitigen Atlasfehlrotation auftreten“, beschreibt Dr. Ghiassi den Zusammenhang.

Die Verbindung von Vagus und Atlas

Die Beeinträchtigung des Vagus in Verbindung mit einer Atlasstörung war auch Dr. Ghiassi erst nicht bekannt: „Anfangs war mir nicht bewusst, welchen Einfluss der Atlas auf den gesamten Körper hat. Erst als mir viele Patienten berichteten, dass sie nach der Atlaskorrektur keine Magen-Darm-Beschwerden mehr hatten, sie weniger müde waren oder sich ihr Blutdruck normalisierte, begann ich mich mit diesem besonderen Wirbel zu beschäftigen.“

Wenn man sich die Anatomie anschaut, wird deutlich, warum eine Atlasstörung auch den Vagusnerv beeinträchtigt. „Sie liegen nah beieinander. Wenn der Atlas über längere Zeit fehlrotiert bleibt, dann verdichtet sich das Gewebe. Der Vagus steht unter Druck, die Durchblutung verschlechtert sich. Es kommt zur Reizung und Entzündung“, erklärt Dr. Ghiassi

Die Folgen einer Atlasstörung für den Vagus

Ist der Vagus gereizt, spielt das Immunsystem verrückt. Die Darm-Hirn-Achse wird gestört. „In meiner Praxis habe ich Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Dass eine Darmsanierung bei diesen Patienten wenig bringt, wird durch die Verbindung von Atlas und Vagus verständlich. Eine Verbesserung der Symptomatik ist auch bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und Autoimmunkrankheiten wie Schuppenflechte oder Hashimoto zu beobachten. Erstaunt hat mich, dass 30 bis 40 Prozent der Atlas-Patienten eine Hashimoto-Erkrankung haben. Sobald der Vagus befreit ist, normalisiert sich die Immunantwort wieder,“ berichtet Dr. Ghiassi.

Atlas-Störung und HRV

Dr. Ghiassi misst bei seinen Altas-Patienten die HRV vor und nach jeder Behandlung. Durch die Beeinträchtigung des Vagus ist es nachvollziehbar, dass bei einer Atlasstörung die HRV verschlechtert ist. Dr. Ghiassi postet regelmäßig auf der Facebook-Seite von Atlas Curatio Vor-Nachher-Messungen von seinen Patienten mit eindrucksvollen Ergebnissen. Demnach stellt er schon unmittelbar nach der Behandlung eine Verbesserung fest, die sich in den darauffolgenden Tagen noch weiter bis zu Normal-Werten verändert.

Die Atlas-Curatio-Therapie

Bei der Atlas-Therapie von Dr. Ghiassi wird auf Einrenkmanöver und ruckartigen Bewegungen verzichtet. Auch Schmerzen muss keiner befürchten. Das einstündige Behandlungskonzept beruht auf einer Triggerpunkt-, Resonanz- und Reflexbehandlung.

Als Erstes werden an der Wade mehrere Kiefergelenk-Satellitentrigger behandelt. „Sie sind sehr leicht zu finden, weil sie sehr schmerzhaft sind. Mit Akupunktur- oder Triggerpunkten, die man sonst kennt, haben sie allerdings nicht zu tun. Wenn sie entstört werden, verändert sich schon was am Biss,“ beschreibt Dr. Ghiassi die erste Behandlungsstufe.

Die nächste Station ist der Übergang von der Brust- zur Halswirbelsäule. „Hier wird rechts und links von der Wirbelsäule mit einem speziellen Gerät eine Resonanz erzeugt. „Die Schwingung wird individuell dem Patienten angepasst. Nach etwa 15 Minuten sieht man, wie die Muskeln, die normalerweise die kleinen Härchen aufstellen, nachgeben. Die Haut rötet sich und zeigt kleine Dellen, wie nach einem Wespenstich oder bei einer allergischen Reaktion,“ erzählt Dr. Ghiassi.

Als Letztes wird der Atlasquerfortsatz mit mehreren 100 Impulsen pro Sekunde in Schwingung versetzt.

Hintergrundwissen zur Altas-Curatio-Therapie

Der Hirnstamm ist die Übergangzone vom Rückenmark zum Gehirn. In ihm befinden sich viele Nervenbahnen, die ins Gehirn und in das periphere Nervensystem ausstrahlen. Die meisten der 12 Hirnnerven entspringen im Hirnstamm. Von besonderer Bedeutung für die Atlas-Curatio-Therapie sind im Hirnstamm die Nervenverbindungen zum Innenohr, zu Augenmuskeln, Kiefergelenke und zu den Mechanorezeptoren der Fußsohlen. „Durch eine Fehlschaltung dieser Nervenverbindungen kommt es zu einer Atlasstörung und umgekehrt. Die Behandlung bewirkt eine Art Zurückstellung der gestörten Verbindungen. Der Tonus von den Muskeln, die den Atlas in der Fehlrotation halten, wird durch die Vibrations- und Hubkräfte gelöst.“

Hinweis

Die Atlaskorrektur ist wissenschaftlich nicht belegt und wird von der Schulmedizin nicht anerkannt. Die beschriebenen Folgen beruhen ausschließlich auf Erfahrungswerten von Ärzten und Therapeuten, die sich damit beschäftigen. Wissenschaftliche Nachweise über die Wirkungen nach den anerkannten Regeln und Grundsätzen wissenschaftlicher Forschung liegen nicht vor. Der Verlauf einer Atlaskorrektur hängt zudem stets von individuellen Faktoren des Patienten ab. Eine konkrete Wirkung kann deshalb nicht zugesichert werden. Die Kosten für die Atlastherapie werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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